
Oder: Mein Yogastil? Ist keiner.
Vielleicht ist das meiner.
Ich habe mich dazu entschlossen, keinen bestimmten Stil zu unterrichten beziehungsweise das, was ich an Yogastunden gebe, nicht speziell zu labeln, den Stil also nicht explizit zu benennen.
Für mich ist Yoga kein Korsett, das man sich selbst oder einer anderen Person überstülpt, sondern Yoga ist ein innerer Weg. Natürlich gibt es in einer Yogastunde einen gewissen Rahmen, ein gewisses Raster, aber ich versuche dabei so vielfältig, varianten- und facettenreich wie möglich zu bleiben, damit meine Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen ganz eigenen Weg und ganz eigenen Stil finden können - ihren eigenen.
Mal geht es in meinen Yogastunden flotter zu, mal wie in slow motion, mal sehr kraftvoll, mal fließend bis tänzerisch, mal spirituell, mal sportlich. Es ist von Mal zu Mal mal so und mal so und manchmal alles zusammen.
Yoga ist Vielfalt
Ich selbst folge in meiner ganz privaten Yogapraxis ja auch keinem Stil. Das ist mein Stil. Es ist immer einer, der sich im Moment auf der Matte richtig anfühlt. Heute so, vielleicht fast wie gestern oder eben auch nicht. Und morgen ist mein Kein-Stil vielleicht ganz anders. Denn: Ich folge meinem Körper.
Wenn ich für mich Yoga praktiziere, lasse ich mich von meinem Körper bewegen. Mal kraftvoll, mal sanft und auch mal gar nicht. Das entscheidet sich je nachdem, was mein Körper mir so flüstert (oder mich anbrüllt), wenn ich ihn "Was brauchen wir denn heute?!" frage.
Ja! Tatsächlich trete ich auf meine Matte und stelle mir diese Frage still oder auch mal laut, was sicherlich für Mitmenschen in Hörweite meiner Matte manchmal putzig als „jetzt spricht sie schon mit sich selbst...“ erscheinen mag, aber so bin ich eben.
Mich so sein zu lassen, wie ich bin, ist mein Credo für meine eigene Yogapraxis. Und es ist ein Gedanke, den ich liebend gerne an diejenigen weitergeben möchte, die meine Yogastunden besuchen.
Yoga darf intuitiv sein
Intuitives Yoga bedeutet für mich, dass ich nicht andauernd frage: „Wie macht man das richtig?“ oder „Sieht das richtig aus?“, sondern: „Was fühlt sich für mich jetzt und hier stimmig an?“ Es gibt Tage, an denen man am liebsten stundenlang fließen würde – und es gibt solche, an denen man nur da sein und atmen möchte. Beides ist Yoga.
Ich glaube, wir brauchen auch nicht permanent neue Stile oder Dogmen, sondern wir brauchen einen intuitiven Zugang zum Yoga: einen, der die Wahrnehmung des eigenen Körpers verfeinert, das Spüren ermöglicht und die Verbindung zu sich selbst stärkt.
Präsent im Körper
In meinen Stunden geht es nicht um die perfekt geturnte Asana, sondern um echte Präsenz – mit dir, deinem Körper und deinem ganz eigenen Rhythmus. Yoga heißt für mich: nicht performen, sondern präsent sein. Nicht imitieren, sondern integrieren. Yoga muss für mich nicht wie im Lehrbuch sein und meine Praxis ist auch nicht wie aus dem Bilderbuch. Yoga ist für mich kein Konzept nur aus Regeln, sondern ein Raum zum Spüren und für Entfaltung.
Inspirationen statt Dogmen
Natürlich: Um eine Gruppe von Menschen in einer Yogastunde anzuleiten, braucht es einen gewissen „Stundenplan“ und auch ein paar Ausrichtungsprinzipien. Ich kreiere von Woche zu Woche neue Flows, reagiere auf die Energie der Gruppe, auf Wünsche und Bedürfnisse, feiere die Spontanität.
Damit biete ich mit möglichst viel Vielfalt, Varianten und Variationen in meinen Yogastunden jene Impulse und Inspirationen, damit meine Teilnehmerinnen und Teilnehmern jeweils ihre ganz eigene Yogapraxis daraus kreieren können.
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