Dein Yoga, deine Verantwortung

Veröffentlicht am 4. Juni 2025 um 08:57

Yoga ist weit mehr als nur körperliche Bewegung – es ist eine Praxis der Selbstfürsorge und damit auch eine Praxis der Selbst-Verantwortung. Mit jeder Haltung, mit jedem Atemzug übernimmst du Verantwortung für dich selbst. Und genau diese Verantwortung kann dir niemand abnehmen. Auch nicht deine Yogalehrerin.

Du führst Regie in deinem Yoga-Film

Stell dir vor, dein Yoga ist ein Film. Dein Film. Du bist die RegisseurIn, die HauptdarstellerIn, die Person, die entscheidet, was auf der Matte passiert. Ich, als Yogalehrerin, bin nur die Stimme aus dem Off – diejenige, die dir Impulse gibt, aber nicht für dich handelt. Weil ich das gar nicht kann. 

Deine Verantwortung beginnt bei der Entscheidung, überhaupt zur Yogastunde zu kommen. Natürlich gibt es Tage, an denen du nicht kannst – Krankheit, Verpflichtungen, Urlaub. Aber es gibt auch viele Tage, an denen die Couch verlockender scheint. Weiß ich. Kenn ich. Niemand kann dich dazu bringen, aufzustehen und auf die Matte zu gehen. Diese Verantwortung liegt ganz bei dir. Ich bin als Yogalehrerin nicht dafür verantwortlich, deinen Hintern von der Couch hochzubekommen

Dein Körper = dein Yoga = deine Verantwortung

Bist du in der Yogastunde, bin ich für die Stunde verantwortlich - aber da bist auch du dafür verantwortlich, die Verantwortung für dich zu übernehmen. Jede Yogapraxis ist individuell. Dein Körper ist einzigartig, deine Tagesform ist nicht jeden Tag gleich. Es gibt keine allgemeingültige Lösung oder perfekte Haltung – es gibt nur das, was für DICH passt. Yogalehrende bieten Varianten an, geben Impulse für Variationen und vor allem auch Impulse für Pausen.

Regelmäßig erlebe ich jedoch, dass gerade Neulinge auf der Matte bei all den Modifikationen, die ich in jeder Yogastunde biete immer wieder genau die herausfordernde wählen.  Dann wird sichtlich gepumpt, die Atmung galoppiert komplett davon - aber man(n) peitscht sich trotzdem durch statt eine der anderen vorgeschlagenen Varianten zu wählen. 

Als Yogalehrerin gebe ich Vorschläge, aber ich habe keinen Röntgenblick. Hör zu, welche Impulse und Varianten angeboten werden und dann höre auf deinen Körper und höre auf, dich zu irgendwas zu peitschen. Ich kann nicht fühlen, was du fühlst. Wenn dein Körper sagt „Nö, du, lass mal!“, dann höre auf ihn, auf deinen Körper als deinen inneren Lehrer. Du musst niemandem etwas beweisen – weder dir noch mir, schon gar nicht mir!

Dein Yoga ist dein Raum der Selbstfürsorge.

Also sei achtsam, sei ehrlich zu dir selbst, und übernimm auch Verantwortung für das, was auf deiner Matte passiert. 

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